Impressionen 2010

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Acousticgraphy - Isabel Wendt, Kalligraphie, Stephan Sieveking, Klavier

Lerchenstraße 28


Acousticgraphy: 音字 - Die Klänge der chinesischen Schrift
Aus Schrift werden Töne. Eine innovative Symbiose von Kalligraphie und Musik, die Isabel-Verena Wendt (Zeichennotenentwicklerin und Kalligrafin) und Stephan Sieveking (Komponist und Pianist) in einem Musik-Spiel aus Fluxusanklängen und künstlerischer Logik gemeinsam entstehen lassen.
Hierbei bilden Chinesische Schriftzeichen die Grundlage der musikalischen Komposition. Sie werden durch ein eigens entwickeltes System in die traditionell bekannte, europäische Notenschrift überführt. Die Klangfarbe der Komposition richtet sich nach der Bedeutung der Schriftzeichen bzw. basiert auf den Textinhalt. Entscheidend hierfür sind neben musikalischen Parametern wie Tonart, Takt und Tempo vor allem die klanglichen Synergieeffekte chinesischer und abendländischer Instrumente.
Berührende, surrealistische Klänge entstehen, inszeniert als Klangkomposition und visualisiert als Kalligraphievariation.

Isabel-Verena Wendt 温怡莎
Isabel-Verena Wendt lebte mehrere Jahre in China, um dort ihren Kindheitstraum zu verwirklichen: das Erlernen der Chinesischen Medizin in Originalschrift und Sprache. Zuvor absolvierte sie ein Sinologie-Studium an der Universität Hamburg und eine Ausbildung als Heilpraktikerin mit anschließender praktischer Tätigkeit.
Während ihrer Studienjahre an den Universitäten der Chinesischen Medizin in Nanjing und Beijing wurde sie nebenher von Traditionsbewahrern in den Techniken Qi Gong, Kalligraphie und Malerei ausgebildet.
Nach ihrer Rückkehr verschlug es sie vorerst für drei Jahre nach Heidelberg. In dieser Zeit war sie für die Deutsche Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin in der wissenschaftlichen Forschung und als Therapeutin in der Chinesischen Medizin tätig. Im Jahre 2010 zog es sie wieder in ihre nordische Heimat. In Hamburg gründete sie ihre eigene Praxis sowie das Institut für Naturheilkunde: Medosophos.
Während eines Deutsch-Chinesischen Kunstworkshops vom Konfuzius-Instituts, Hamburg, entwickelte Isabel-Verena Wendt das komplexe System, Schriftzeichen in europäische Notenschrift zu transformieren. Die musikalische Umsetzung übernimmt Stephan Sieveking in seiner Eigenschaft als Komponist und Pianist. Er ist Mitgründer von Acousticgraphy.

Stephan Sieveking 王使帆
Stephan Sieveking wurde 1974 in Hamburg geboren und hat auch den größten Teil seines beruflichen Lebens in dieser Stadt vollbracht. Im Grundschulalter bekam er seinen ersten klassischen Klavierunterricht. Mit zehn Jahren begann er sich für Jazz zu interessieren und lernte im Laufe seines Unterrichts dessen harmonische, rhythmische und vor allem die improvisatorische Vielfalt zu schätzen. Wenige Jahre später nahm er die Trompete als zweites Instrument hinzu und wirkte mit 15 Jahren das erste Mal bei einem Musical mit.
Die Vielfalt des Musiktheaters und die Anforderung neben dem reinen Klavierspiel in verschiedenen Stilrichtungen zu improvisieren, wurden zu seinem musikalischen Mittelpunkt. Er entschloss, sich seine weitere musikalische Ausbildung auf privater und autodidaktischer Ebene zu fortzusetzen und etablierte sich schnell als Pianist und Dirigent im Musical und im Musiktheater. Zu seinen Lehrern zählten Buggy Braune - Klavier (Jazzsolist NDR), Bob Lanese - Trompete (Bert Kämpfert, James Last) und Mark Trautmann - Dirigent (unter anderem beim „National Symphony Orchestra – Taiwan). Mit 24 Jahren konnte er als musikalischer Leiter der deutschen Erstaufführung des Broadway Musicals „Rent“ in Düsseldorf seinen Durchbruch feiern und wirkte seit dem in über 40 Musicalproduktionen wie „Cats“, „Sweet Charity“, „Der König der Löwen“ und vielen anderen mit. Zuletzt war als musikalischer Direktor der „Neuen Flora“ (Hamburg) und des „Theater des Westens“, (Berlin) tätig. Das Komponieren stand lange Zeit im Schatten seiner Theaterarbeit, inzwischen wird es aber zum Fokus seines kreativen Schaffens. Er schreibt momentan an zwei eigenen Musicals und einem Liederabend mit Texten von Ringelnatz. Die kompositorische Arbeit an diesem Projekt ist eine ganz besondere Herausforderung. Die durch die Übertragung von Schriftzeichen in Noten entstehenden Töne verlangen eine besonders genaue und inspirierte Arbeitsweise. Hier ist ein musikalischer Spielplatz entstanden, der es den Zuhörern erlaubt, sich durch eine ganz neue musikalische Farbgebung und einen eigenen Melodiereichtum verzaubern zu lassen.

Isabel Wendt


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